Die Geschichte von LAVERDA
Die Firma LAVERDA wurde 1873 gegründet und war ursprünglich eine Giesserei. Später wurden Landwitschaftsmaschinen aller Art gebaut. 1949 wurde mit der Produktion der ersten Motoräder mit 75 cm3 begonnen. Ab 1953
folgten Versionen mit 100 cm3. In dieser Zeit nahm Laverda erfolgreich an den legendären "Milano-Taranto"- Rennen teil. In den sechziger Jahren wurden 125er
Geländemaschinen und eine 200 cm3 Zweizylinder hergestellt. Als richtige italienische Motorradmarke durften natürlich auch Roller und 50 cm3 Mofas nicht fehlen. Massimo Laverda
forderte den Bau eines grossvolumiges Motorrad für den amerikanischen Markt. 1966 wurde die 650er
Zweizylinder in London vorgestellt und ging 1968 in Produktion. Nach weniger als 50 Stück wurde bereits der Hubraum auf 744 cm3 erhöht.
1969 folgte die sportliche 750 S, mit der an 24-Stundenrennen beachtliche Erfolge
eingefahren wurden.1971 wurde die 750 S zur 750 SF weiter entwickelt, welche
eine höherere Leistung und neue, laverdaeigene Bremsen erhielt. 1976 kam die 750 SF3 mit Gussrädern und drei Scheibenbremsen. Für die Langstreckenrennen
wurden 20 Rennmaschinen gebaut, die 750 SFC. Diese waren weder von Triumph, noch
von Honda zu schlagen. In der folgenden Rennsaison 1972 kam aber ein neues
Reglement, das sehr grosse
Abweichungen von der Serie zuliess. Die Erfolge der 750 SFC konnten daher
nicht an diejenigen der Saison 1971 anknüpfen. 1972 erschien die erste
Dreizylinder mit 980 cm3 und zwei obenliegenden Nockenwellen. Sie hatte den Ruf, die schnellste Serienmaschine zu
sein. Sie wurde laufend modellgepflegt zur Jota und zur 1200. 1982 wechselte man von der ungewöhnlichen 180° Kurbelwelle zur 120°-Kröpfung und 1983 erschienen die
modern verkleideten Modelle der RGS-Reihe. 1976 wurden die 750er Zweizylinder durch
die 500er mit vier Ventilen abgelöst. Sie war aber zu teuer, um in grossen
Stückzahlen verkauft zu werden. 1984 folgte eine Geländeversion mit 572 cm3,
die OR 600. 1989 wurde die Fabrik in Breganze geschlossen. Bis dahin wurden
rund 90000 Motorräder (davon 30000 mit 500 cm3 und mehr) hergestellt.
Nach einem Besitzerwechsel der Firma wurde ein neues Werk im benachbarten Zané bezogen. Dort wurden in den Jahren 1993 bis 2000 moderne sportliche Motoräder gebaut. Diese verfügten über Luft-Oel gekühlte Zweizylindermotoren mit 4 Ventilen mit 650 resp. 668 cm3 und wassergekühlte Motoren mit 750cm3. Im Jahre 2001 wurde die
Marke LAVERDA - zusammen mit Moto Guzzi - von Aprilia übernommen. Auf
der Motor Show 2002 in Bologna wurde dann eine neue, reinrassige Sportmaschine
vorgestellt, die LAVERDA 1000 SFC mit dem Rotaxmotor der Aprilia RSV. Leider ist es bei diesem Prottypen geblieben!
Am Abend des Mittwoch, 26.
Oktober 2005, ist Massimo Laverda im Alter von 66 Jahren leider an einem
Herzversagen verstorben.
zu den Bildern der LAVERDA-Motorräder
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Die Fabrik in Breganze in den 70er Jahren |
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